Kinderschutz im Netz – Google Family Link und Apple Familienfreigabe
Mittlerweile besitzt bereits die Mehrheit aller Kinder ab 10 Jahren ein eigenes Smartphone. Doch im Internet kursieren zahlreiche Inhalte, die für Kinder und Jugendliche nicht geeignet sind. Hierzu zählen etwa erotische Filme, Gewaltszenen oder gruselige Videos. Eltern sollten daher bestimmte Regeln für ihre Kinder im Umgang mit digitalen Medien aufstellen. Sowohl Google als auch Apple stellen hierfür kostenlose Angebote zur Verfügung. Google Family Link und die Familienfreigabe von Apple sollen dabei helfen, Kinder und Teenager besser vor den Gefahren im Internet zu schützen.
Was steckt hinter der App „Google Family Link“?
Die kostenlose App von Google kann ganz einfach aus dem Google Play Store oder aus dem App Store heruntergeladen werden. Die Kinder benötigen für die Verwendung des Angebots allerdings ein Android-Smartphone. Elternteile können die App auch mit einem iPhone ab iOS 11 nutzen. Ist die App auf beiden Geräten heruntergeladen, stehen den Eltern verschiedene Einstellungen zur Verfügung, um die Kinder im Netz besser zu schützen und einen Überblick über deren Aktivitäten zu erhalten. Mit dem Jugendschutzfilter ist es unter anderem möglich, Spiele, Filme, Musik oder Apps nach den Altersfreigaben (USK und FSK) einzuschränken. Auch für die Videoplattform YouTube ist eine Filterung möglich, die nicht jugendfreie Inhalte ausschließt. Wer Google Family Link nutzt, kann zudem alle Apps verwalten. Das bedeutet, dass ein Elternteil eine Benachrichtigung erhält, wenn das Kind eine App aus dem Play Store herunterladen will. Nun kann entschieden werden, ob der Download zugelassen oder abgelehnt wird. Dies gilt auch für kostenfreie Anwendungen. Die Kinderschutz-App zeigt zudem Apps an, die von Pädagogen empfohlen wurden.
Zeitbegrenzung festlegen und Aufenthaltsort einsehen
Mit der Einstellung Zeitbegrenzung festlegen, kann die Zeit begrenzt werden, die der Teenager am Smartphone verbringt. Ebenfalls lassen sich feste Schlafenszeiten festlegen. Hierdurch erhalten die Eltern einen genauen Überblick darüber, wie viel Zeit am Smartphone verbracht wird. Auch der Aufenthaltsort des Kindes kann mithilfe der App jederzeit eingesehen werden. Per Remotezugriff ist es den Elternteilen sogar möglich, das Gerät des Kindes zu sperren. Allerdings sollten Eltern ihre Kinder einbeziehen, wenn Kinderschutz-Apps wie Google Family Link verwendet werden. Beispielsweise kann das Passwort gemeinsam mit dem Kind festgelegt und bestimmte Smartphone-Zeiten können gemeinsam abgesprochen werden. Denn die Anwendung sollte primär dazu eingesetzt werden, um die Aktivitäten des Kindes im Netz im Blick zu behalten und nicht zur vollständigen Überwachung.
Was steckt hinter der Familienfreigabe von Apple?
Auch Apple bietet ein Kinderschutz-Angebot. Das kostenfreie Angebot der Familienfreigabe können insgesamt sechs Familienmitglieder nutzen. Hierbei gibt es immer einen Organisator, welcher die Konten für Kinder unter 13 Jahren einrichten kann. Alle Mitglieder der Familie teilen sich nun den Zugriff auf verschiedene Services wie Apple Musik, Apple TV+ oder den Apple Store. Der Organisator der Familienfreigabe hat die Möglichkeit, die Einstellung „vor dem Kauf nachfragen“, einzurichten. Möchte ein Kind etwas aus dem Apple Store herunterladen oder kaufen, wird zunächst der Elternteil benachrichtigt. Dieser kann dann entscheiden, ob er den Download zulässt oder ablehnt. Hierdurch erhalten die Eltern einen guten Überblick darüber, welche Apps die Kinder auf ihrem Smartphone nutzen. Damit kann, wie auch durch eine Drittanbietersperre ein Kostenrisiko durch die Kinder minimiert werden.
Welche weiteren Einstellungen können vorgenommen werden?
Die Bildschirmzeit lässt sich auch mit der Anwendung von Apple begrenzen. Der Organisator erfährt, wie lang das Kind sein Smartphone benutzt und kann darüber hinaus Zeitlimits für bestimmte Apps einstellen. Über die Funktion „Wo ist“ kann an jedes Familienmitglied eine Einladung versendet werden, den Standort mit den anderen zu teilen. Die Familienfreigabe lässt sich ganz einfach über die Einstellungen von iOS-Geräten aktivieren.